Es ist ok, nicht gemocht zu werden. Wie dir wirklich egal wird, was andere von dir denken.

Vor ein paar Wochen erzählte mir eine Bekannte von ihren Gewissensbissen. Sie fühlte sich schlecht, weil sie sich für sich selbst entschieden hatte. Familienangehörige verlangten etwas von ihr, womit sie sich nicht so wohl fühlte.
Keine Angst – nichts Tragisches – es ging um Business. Jedenfalls hatte meine Bekannte kein Bock auf diesen Deal und ließ ihn sozusagen platzen. An sich war sie sichtbar erleichtert, doch irgendwie fühlte sie sich dennoch dazu verpflichtet. Sie fragte mich: „Elifcan, bin ich jetzt ein A-loch?“

Ich antwortete: „Kommt drauf an, von welcher Perspektive man drauf schaut. Irgendjemand wird des immer A-loch-mäßig finden, was du tust.“

Jim Carrey hat ja den megaguten Spruch

“When you truly don’t care what anyone thinks of you, you’ve reached a dangerous level of freedom.“

Wie Recht er hat.

Stell‘ dir vor, dir ist es wirklich wirklich pupsegal, was andere von dir denken könnten. Ey, du wärst unstoppable. Nichts könnte dich mehr aufhalten. Du würdest jede Idee in die Tat umsetzen.

Aber wie schaffen wir, dass es uns wirklich egal ist, was andere von uns denken?

Oft haben wir es versucht mit Sprüchen wie „mir doch egal, was die anderen von mir denken – I don’t give a f***“ usw.

Aber trotzdem trauen wir uns nicht immer, voll und ganz wir selbst zu sein und uns auch so zu zeigen, weil wir alle eine gemeinsame Angst haben:

die Angst abgelehnt, ausgegrenzt, ausgelacht zu werden.

Das ist normal.

Also brauchen wir jetzt nicht so zu tun, als wäre es mega einfach, darauf zu dingsen, was andere von uns halten.

Aber es geht.

Seit ich einiges über Projektionen, Schattenarbeit und Komplexe gelesen habe, wird es mir immer egaler, was andere von mir denken.
Ich fühle mich freier und finde es irgendwie auch gut, wenn ich Menschen triggere.

Im idealsten Fall fragt man sich selbst in Trigger-Momenten: „Was hat das mit mir selbst zu tun, dass mich diese Person gerade triggert?“ So holt man sich seine eigene Macht zurück. Denn man kann nur seine eigene Antwort auf das Leben beeinflussen. Nicht immer, was darin passiert. Du kannst Situationen, Menschen und Geschehnisse nicht verändern. Aber wohl, wie du darauf antwortest.

Mein Learning:
JEDER MENSCH PROJIZIERT SEINE EIGENEN (UNTERDRÜCKTEN) ANTEILE AUF DICH.

Bedeutet: wir wollen ja immer alle so nett und gut und bescheiden sein. Damit wir ja bei anderen punkten und sie uns toll usw finden.

Everybody will am liebsten everybody’s darling sein.

Aber das ist schier nicht möglich.

Weil wir Menschen einfach so funktionieren:

da wir gut sein wollen, unterdrücken wir verschiedene Anteile unserer Persönlichkeit.

z.B.:

Viele Frauen halten andere Frauen für Sch******, wenn sie sich „freizügig“ kleiden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben diese Frauen schon als kleine Mädchen gelernt, dass man sich brav und anständig anziehen muss. Das muss dem Kind nicht direkt gesagt werden.

Es reichen Kommentare über „freizügig“ gekleidete Frauen wie „was für eine Sch*****“. Klar schließt das kleine Mädchen, das keinesfalls die Eltern verärgern und unter Liebesentzug leiden will, daraus: „Freizügig sollte ich mich nicht kleiden, denn solche Frauen sind schlecht.“

Dieses kleine Mädchen wächst zu einer jungen Frau heran und betrachtet den Wunsch, den sie als Frau natürlich verspürt, sexy zu sein und sich „freizügig“ zu zeigen, als etwas „Schlechtes“. Es ist eine Schattenseite, die sie unterdrückt. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird diese junge Frau andere freizügig gekleidete Frauen nicht besonders mögen. Denn diese leben das, was sie unterdrückt, frei aus.

Das war jetzt vielleicht ein krasses Beispiel. Aber es veranschaulicht das, was ich meine:

Das, was Sara über Susi sagt (denkt), sagt mehr über Sara aus, als über Susi. Und das ist das, was ich mit Projektion meine.

Es ist im Grunde genommen egal, wenn dich Menschen nicht mögen. Weil es ist ihr Problem. Sie projizieren etwas auf dich, was mit ihnen selbst zu tun hat. Um von diesen Menschen gemocht zu werden, müsstest du dich am besten verstecken und nie wieder auftauchen. Solange du mit einem reinen Herz durch diese Welt gehst und niemandem absichtlich schaden willst, solltest du einfach zu dir selbst stehen und dich selbst verkörpern.

Mach einfach das, worauf du Bock hast. Dein 90-jähriges Ich würde dir bestimmt dasselbe raten: Ignoriere das Geschwafel der anderen und bedenke stets:

Menschen projizieren ihres auf deines.

Und das machst auch du selbst. Vielleicht fragst du dich das nächste Mal, wenn dich jemand nervt oder wütend macht, was das mit dir selbst zu tun hat.

Und es ist Erleichterung und Befreiung pur, auf diese Weise eigene Schattenseiten ausfindig zu machen, sie zu akzeptieren und zu integrieren.

2 Antworten zu „Es ist ok, nicht gemocht zu werden. Wie dir wirklich egal wird, was andere von dir denken.”.

  1. Die Welt ist ein Spiegel…Genau die Erinnerung hab ich gerade gebraucht, danke 🙂

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